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Nachhaltigkeitsdimensionen der Wasserstoffproduktion in Ländern des Globalen Südens

Einblicke in die aktuelle Debatte und Ansätze zur Umsetzung

Dieses Projekt greift mit seinem Bericht die aktuelle Diskussion um die Nachhaltigkeitsdimensionen der Wasserstoffproduktion auf, insbesondere wenn diese in Ländern des Globalen Südens stattfindet. Bislang stehen in der Debatte, Regulierungen und Zertifizierungen vor allem die mit der Wasserstoffproduktion verbundene Reduktion von Treibhausgasen und der adäquate Einsatz von Erneuerbaren Energien im Fokus. Die vorliegende Studie legt dagegen ein besonderes Augenmerk auf sozio-ökonomischen Dimensionen und Aspekte, die besonders die ländliche Bevölkerung betreffen. Dazu werden in Steckbriefen die relevanten Nachhaltigkeitsdimensionen charakterisiert und aufgezeigt, in welchem Umfang und aus welchen Perspektiven sie in der wissenschaftlichen und politischen Debatte behandelt werden.

In den Steckbriefen werden auch die konkreten Instrumente aufgeführt, die in der Literatur genannt werden, um Nachhaltigkeitsdimensionen nachvollziehbar und damit operationalisierbar zu machen.

Für einen strukturierten Überblick wurden in der Studie 37 Publikationen mittels einer quantitativen Textanalyse untersucht. Innerhalb dieses Literaturkorpus wurden 19 Publikationen in einer qualitativen Textanalyse fokussiert, welche die Literatur nach konkreten Instrumenten für die jeweiligen Nachhaltigkeitsdimensionen untersucht. Unter diesem Gesichtspunkt wurden darüber hinaus 11 Regulierungen und Zertifizierungssysteme zu Wasserstoff und Wasserstoffderivaten vertieft analysiert.

Die Analyse zeigt, dass es zwar ein Grundverständnis gibt, dass mehrere Dimensionen für die Nachhaltigkeit von Wasserstoff und Wasserstoffprodukten relevant sind. Das Ausmaß und der Detaillierungsgrad, mit dem die einzelnen Dimensionen adressiert werden, sind jedoch sehr unterschiedlich. Dimensionen, die immer noch wenig Beachtung finden, sind z.B. die Beteiligung lokaler Stakeholder, der Zugang zu Land und die Frage, wie Wasserstoffprojekte strukturell in nationale Dekarbonisierungsstrategien eingebettet sind.

Auch zeigt die Analyse, dass in der Literatur bereits mehrere konkrete Ansätze aufgeführt werden, wie Nachhaltigkeitsdimensionen bei der Wasserstoffproduktion anwendbar werden können. Dies gilt im Besonderen für die sozio-ökonomischen Dimensionen, die im Fokus der Studie stehen und für die ländliche und kleinbäuerliche Bevölkerung relevant sind. Dies sind neun Dimensionen, für die auch die vertieften Steckbriefe erstellt wurden: Wasser, Biodiversität und Bodenerhaltung, Ressourcen, Abfall und Recycling, Lokale ökonomische Entwicklung und Beschäftigung, Transfer von Wissen und Fähigkeiten, lokaler Zugang zu Energie und Infrastrukturentwicklung, Arbeitsbedingungen, Einbezug lokaler Stakeholder, sowie Landrechte und Rechte der indigenen Bevölkerung.

Bildrechte (Foto oben):
Photo credit: Maurizio Di Pietro / Climate Visuals Countdown

Kontakt
Öko-Institut e.V.
Projektleitung: Susanne Krieger, Christoph Heinemann
E-Mail: s.krieger[at]oeko.de
Laufzeit: 10/2023 – 07/2024

Der Projektbericht steht hier zum Download bereit.

Weitere Informationen – Arbeiten des Öko-Institut zu Wasserstoff und PTX:

https://www.oeko.de/projekte/detail/nachhaltigkeitsdimensionen-der-wasserstoffproduktion-in-laendern-des-globalen-suedens-ansaetze-kriterien-diskurse
 

https://www.oeko.de/aktuelles/nachhaltiger-wasserstoff-die-vierte-saeule-der-energiewende

Ein Interview mit Susanne Krieger zu diesem Thema im  Deutschlandfunk (am 04.09.2024) finden Sie hier:

https://www.deutschlandfunk.de/wasserstoff-aus-namibia-ist-gruen-gleich-nachhaltig-dlf-acbedaf9-100.html