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Einkommensdiversifizierung indigener Gemeinschaften in Wayanad/Kerala, Indien

Einkommensdiversifizierung indigener Gemeinschaften in Wayanad/Kerala, Indien

Die Paniya (‚Arbeiter‘) wie auch die Then Kuruma (‚Honigsammler‘) zählen zu den Ureinwohnern der Region Wayanad in Kerala, die auf Sanskirt Adivasi-Gemeinschaften heißen. Die insgesamt fünfzehn Adivasi-Gemeinschaften machen heute 18 % der Bevölkerung des Distriks Wayanad aus.

Die Paniya lebten ursprünglich als (Reis-)Bauern und Sammler in Symbiose mit der Natur in den unberührten Wäldern der Malabar-Berge. Seit der Malabar-Migration, der in den 1920 Jahren beginnenden Besiedlung und Umwandlung der ehemals dichten, frei nutzbaren Wälder in Plantagen, wurden die indigenen Stammesgesellschaften massiv unterdrückt, entrechtet und ihres Waldes enteignet; sie wurde sie als Landarbeiter, Träger oder Hausmädchen der modernen Siedler quasi versklavt.

Trotz einer von vielen Parteien unterstützen Autonomiebewegung in den 1990er Jahren und eines inzwischen geschaffenen rechtlichen Rahmens der Rückübereignung von Land, ist es den Adivasi aufgrund ihres geringen Bildungsniveaus und einer in allen Bereichen katastrophalen Versorgungslage kaum möglich gewesen, ihre rechtlichen Ansprüche geltend zu machen, geschweige denn durchzusetzen.

Bis heute zählen die ehemals unabhängigen Adivasis zu den verletzlichsten und machtlosesten Teilen der Gesellschaft, die durch ihre Situation zudem auch noch ihren inneren Zusammenhalt, ihre Kultur, Traditionen und traditionelles Wissen verlieren.

Die für das Projekt ausgewählten Adivasi-Dorfgemeinschaften sind bereits seit drei Jahre Mitglieder der Organic Wayanad Produktionsgemeinschaft mit Schwerpunkt Kaffeeproduktion. Neben der Biozertifizierung sind die Bauern Fair Trade und Fair For Life zertifiziert. Diesen indigenen Bauern wurden Siedlungs- und Nutzungsrechte innerhalb eines staatlichen Waldgebietes zugewiesen, d.h. sie dürfen zwar keinen bestehenden Bestand fällen, die Flächen innerhalb des Waldes jedoch landwirtschaftlich nutzen. Die Größe der Fläche beträgt zwischen 0,4 und 0,8 ha pro Familie. Der Staat fördert zudem ‚scheibchenweise‘ und eher halbherzig den Bau von festen Behausungen, Sanitäranlagen und Bildungseinrichtungen.

Trotz der Einbindung in die Bio-Fairtrade-Kaffeeproduktion bleibt die Situation der meisten Adhivasi-Familien prekär. Aus diesem Grund soll die Zusammenarbeit auf weitere landwirtschaftliche Produkte ausgeweitet und die Einkommenssituation auf eine breitere Basis gestellt werden. Hierfür wurden Pfeffer und Kurkuma ausgewählt. Besonders die Nachfrage nach hochwertigem, exportfähigem Kurkuma steigt substanziell und kann von Organic Wayanad/Vanamoolika Herbals kaum bedient werden.

Im geförderten Projekt werden den Bauern kostenfrei Pfefferpflanzen und Kurkuma-Rhizome zur Pflanzung zur Verfügung gestellt. Ein einzelnes Rhizom des ‚Safranwurzes‘ kann bis zur Ernte auf ein Gewicht von bis zu 1,5 bis 3 kg anwachsen. Sowohl der Pfeffer als auch die Kurkuma-Knollen werden dann von Vanamoolika Herbals zurückgekauft. Bei Erfolg soll dieser Vertragsanbau im kommenden Jahr wiederholt und ausgeweitet werden.

Dieses Projekt wird gemeinsam der Amber Foundation und Elephant Beans (Projektträger)  finanziert.