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Zertifizierung von land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen - Chancen und Grenzen von Pool-Lösungen bei Lieferketten

Laufzeit: 2013-2014

In ihrer von der Amber Foundation finanzierten Masterarbeit untersuchte Kira Fibich, wie die Zertifizierung kleinbäuerlicher ökolo-gischer Produkte erheblich verbilligt werden kann., um damit eine Etablierung und Festigung ökologisch wirtschaftender, kleinbäuerlicher Strukturen in Entwicklungsländern zu unterstützen..

Hintergrund und Ergebnisse

Obwohl die Idee der nachhaltigen, also der sozial und ökologisch verantwortlichen Nutzung wichtiger Ressourcen den meisten Menschen geläufig ist, gestaltet sich die Umsetzung dieser Idee in Anbetracht des stetig wachsenden Verbrauchs an Rohstoffen als Herausforderung. Besonders im Bereich der agrarischen Rohstoffe ist ein stetig steigender Bedarf zu verzeichnen. Zu ihnen zählen landwirtschaftlich produzierte Stoffe, die dem Menschen als Nahrungs- und Futtermittel dienen oder zur stofflichen oder energetischen Nutzung eingesetzt werden. Aus diesem Grund sollen im Rahmen dieser Arbeit besonders die Zertifizierung und der Handel mit agrarischen Rohstoffen analysiert werden und neue Lösungen im Hinblick auf eine Erleichterung und Kosten-senkung der Zertifizierung geprüft werden. Dies wiederum würde für Kleinbauern eine Beteiligung an Zertifizierungssystemen erheblich erleichtern.

Um den nachhaltigen Anbau von agrarischen Rohstoffen zu fördern und die entstandenen Produkte für den Endverbraucher kenntlich zu machen, haben sich in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Zertifizierungssysteme gebildet. Einer Zertifizierung soll zur Folge haben, dass eine Dienstleistung oder ein Produkt gewisse Nachhaltigkeits-aspekte erfüllt. Dabei kann eine Zertifizierung sowohl auf Produktebene (Produkt-zertifizierung), wie beispielsweise die Zertifizierung einer Palmölplantage oder einer Bergbaumine, stattfinden, als auch auf der Ebene des Transports und der Weiter-verarbeitung des agrarischen Rohstoffs (Lieferketten-Zertifizierung).

Um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern, die von der Herstellung und dem Verkauf agrarischer Rohstoffe abhängig sind, gibt es unterschiedliche Ansätze und Initiativen. Eine der bekanntesten ist wohl der faire Handel, welcher sich unter anderem für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bananen-, Kakao- und Kaffeebauern einsetzt.

Neben den Lebensmitteln werden auch agrarische Rohstoffe, die zur stofflichen oder energetischen Nutzung benötigt werden, zertifiziert. Einige, die in großen Mengen gehandelt und verbraucht werden (Massenrohstoffe), sind Palmöl, Baumwolle, Holz und Biokraftstoffe, beispielsweise aus Zuckerrohrs.

Kernfrage dieser Arbeit ist es festzustellen, ob die Art der Lieferkette, mit der der zertifizierte Rohstoffe vom Anbauort bis zum Endverbraucher gehandelt wird, einen Einfluss auf die Auswirkungen der Zertifizierung hat. Im Speziellen soll analysiert werden, ob Lieferketten-Optionen, bei denen eine Mischung von nachhaltigem und konventionellem Rohstoff stattfindet, sog. Pool-Lösungen, für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsanspruches geeignet sind.

Diese Masterarbeit bietet einen Überblick über mögliche Lieferketten und arbeitet exemplarisch die Chancen und Grenzen von Pool-Lösungen heraus. Dabei werden sowohl die ökonomischen und gesellschaftlichen Vor- und Nachteile der Einführung und Umsetzbarkeit solcher Pool-Lösungen untersucht, als auch der Einfluss, den diese Lieferketten-Optionen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen haben, die mit der Rohstofferzeugung beschäftigt sind.

Die Masterarbeit kann hier heruntergeladen werden.

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Copyright Foto: Jörg Volkmann, Elephant beans