Projekte

Bildungsprojekt Ceprosi in Peru: Wissen vermitteln. Traditionen stärken.

Laufzeit: 2014-2015

CEPROSI ist ein Projekt von Terre des hommes und steht für die interkulturelle Schulbildung zur Milderung der Folgen des Klimawandels in ländlichen und semi-ruralen Gemeinden Cusco, Peru. Hauptförderer des Projektes ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Amber Foundation förderte die Anschaffung von Saatgut.

Projektziel

Das Ziel des Projekts ist die Stärkung des Menschenrechts auf interkulturelle Bildung zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel in armen ländlichen und semi-ruralen Gemeinden des Departements Cusco, durch die Verbreitung von Praktiken eines respektvolleren Umgangs mit der Natur, Produktion von Kunsthandwerk sowie den Anbau und Konsum gesunder, diversifizierter Nahrungsmittel über die Schule. Die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen beherrschen zentrale Elemente des Curriculums, das praktisches Erleben mit abstraktem Wissen verbindet und die Kinder zu ökologischem Handeln motiviert.  Das Unterrichtsmodell ist zum Projektende an staatlichen Schulen verankert.
Die Lehrerinnen und Lehrer sind so qualifiziert, dass sie von staatlichen Stellen für die Fortbildung weiterer Lehrer eingesetzt werden. Vertreter von NRO, Bildungsbehörden, Gemeinden sowie Fachkräfte aus dem Erziehungsbereich aus dem In- und Ausland werden die Ideen weitertragen. Das Projekt hat dabei zwei Hauptkomponenten: zum einen die Weiterentwicklung des Modells und Konsolidierung der Pilotschulen zu Modellschulen (Komponente 1) und zum anderen die Verbreitung des interkulturellen, auf Klimawandelfolgen ausgerichteten Curriculums in der gesamten Region Cusco (Komponente 2).
Im Speziellen trägt die Amber Foundation mit Ihrer Spende für Saatgut dazu bei, traditionelles Wissen zu ökologischer, nachhaltiger Ackerproduktion und zur Anpassung an den Klimawandel in den Unterricht der Pilotschulen zu integrieren und ihn von den Schülern anwenden zu lassen.

Was bereits geschehen ist

Im Verlauf des Agrarjahres 2015/2016 sind unter anderem durch die Spende für Saatgut 21 Äcker und 5 Schulgärten angelegt worden. Sie umfassen eine Gesamtfläche von 25.770 m², an den Arbeiten beteiligt waren 1.072 Schülerinnen und Schüler und 55 Lehrpersonen. Auf den 21 eingerichteten Schuläckern wuchsen andine Produkte wie Mais, Kartoffeln, Quinoa, Bohnen und Weizen heran, in den 5 Schulgärten Salat und andere Gemüsesorten.  Die Schuläcker bieten Möglichkeiten (Raum/Zeit) zum intergenerationellen Erleben und Lernen (Kinder, Lehrerschaft, Eltern). Dies bringt zudem nicht nur eine bildungs- sondern auch eine ernährungstechnische Weiterentwicklung und Verbesserung für die Beteiligten mit sich, abgesehen davon, dass die Aktivitäten das Umweltbewusstsein der beteiligten Kinder und Erwachsenen fördern. Es wurden zwei alte, trockenheitsresistente Maisarten (cheqche und saqsa) neu verwendet. Bei den Kartoffeln konnte eine alte, traditionelle Sorte - die Maqtillo-Kartoffel – für den Anbau wiederbelebt werden.

Erfolge im Überblick (2015 – 2017)

  •  Das 2015 gesäte und im März 2016 geerntete Getreide und Gemüse ergänzt und ermöglicht eine ausgewogene Ernährung von mehr als tausend Schülerinnen und Schülern.
  •  Gut tausend SchülerInnen, 55 Lehrpersonen und Eltern tauschten im Rahmen der Ackerarbeiten Wissen aus und lernten einen respektvollen Umgang mit der Natur.
  • Der Acker war und ist im Projekt weiterhin ein Raum des Lernens, aber auch der Anwendung des erworbenen Wissens: Mathematik, Kommunikation, Natur- und Umweltkunde, sozialer Umgang.
  • Die Feldarbeit bietet außerdem Gelegenheit, Werte wie Gewissenhaftigkeit, Respekt, Solidarität und Teilen zu praktizieren.
  •  Die SchülerInnen lernten, gesunde Nahrungsmittel selber herzustellen. Die Nahrungsmittel werden in der Schulküche verarbeitet.
  • SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen führten gemeinsame traditionelle Rituale und Feste auf den Äckern und in den Gärten durch, z.B. zum Erntedank, die das Gemeinde- und kulturelle Bewusstsein der beteiligten Kinder, aber auch ihrer Eltern und LehrerInnen stärken sollten.
  • Weitere 53 Schuläcker/-gärten wurden angelegt.
  • Weitere 924 SchülerInnen werden an den Arbeiten beteiligt.
  • Die Äcker und Gärten wurden auch an Schulen eingerichtet, die bisher noch nicht über entsprechende Grundstücke, Einzäunungen und genügen Wasser verfügt hatten.
  • Weitere 3 trockenheitsresistente Maisarten wurden neu angebaut.
  • Eine weitere robuste Kartoffelsorte wurde einbezogen, um sie für die Praxis wiederzubeleben.


Den Projektbericht können Sie hier herunterladen.

Projektträger:
terre des hommes  Deutschland e.V.
Hilfe für Kinder in Not
Ruppenkampstr. 11A

49084 Osnabrück

 

Copyright Fotos: Terre des hommes